Invitation / Einladung
Sa. 28.02.2015, 20.00 Uhr / 8pm
WILDNIS
Tine Benz
Wolfgang Flad
Elisa Haug
Matthias Moravek
In der Ausstellung Wildnis werden Arbeiten gezeigt, die den Begriff in seinen 
unterschiedlichen Bestimmungen untersuchen. Es geht dabei um die 
Wahrnehmung und das Ãsthetische VerstÃndnis von Wildnis. Der 
Begriffsdefinition von Wildnis als einem vom Menschen unbeeinflussten Gebiet, 
einem romantischen Zufluchts- bzw. Sehnsuchtort, wie er heute kaum mehr zu 
finden ist, werden dabei auch andere Auffassungen entgegengesetzt. Demnach 
werden auch Orte und Gebiete als Wildnis bezeichnet, wenn ihnen die 
Bedeutung einer Gegenwelt zu irgendeinem kulturellen Ordnungsprinzip 
zugewiesen wird: Wildnis als etwas wild Wucherndes, Fremdartiges, 
Unerwartetes, was entdeckt und durchdrungen werden muss.So wird z.B. in der 
GroÃstadt nach Orten gesucht, in denen Natur ungestÃrt wÃchst. Auch der 
negativen Bedeutung von Wildnis als etwas Trostlosen, Verkommenem wird 
nachgegangen, wie sie sich in der Denaturierung von Natur, der Verbauung von 
FlÃchen und deren Verwahrlosung zeigt.
Tine Benz befasst sich mit der Energie urbaner und futuristisch wirkender 
SchauplÃtze, aber auch mit dem im Verborgen liegenden, heimlichen Orten, fÃr 
die sie irritierende LandschaftsrÃume entwirft. Nach dem Prinzip der Collage 
entstehen aus der FÃlle des Bildmaterials mal geometrisch, mal suerreal an- 
mutende Kompositionen unwirklicher StadtrÃume und Landschaften. Sie 
scheinen die BÃhne fÃr ein unausgesprochenes, zumindest aber im Vagen 
liegendes Bildgeschehen darzustellen. In ihren GemÃlden erschafft Tine Benz 
fantastisch anmutende Stadt- und LandschaftsrÃume. Fast immer menschenleer, 
kalt und unwirtlich aber auch von einer verlockenden Farbigkeit und irritierender 
Perspektive, changieren die GemÃlde zwischen RealitÃt und Fiktion.
Wolfgang Flad fertigt aus konventionellem und handelsÃblichem 
Konstruktionsholz und Pappmache organisch verschlungene und skelettartige 
Skulpturen. Sie bilden historische Referenzen ab, Brancusi, Arp und andere. Wie 
auch Giuseppe Penones Baumstamm Skulpturen, in denen er scheinbar die Zeit 
zurÃckdreht und in einem Balken wieder das zarte PflÃnzchen zum Leben 
erwecken versucht, so werden die Dachlatten in ihrem Wildwuchs in Verbindung 
mit dem Pappmache zu einem organischen Ganzen, einem weiter wachsenden 
oder wuchernden fragilen Gebilde, was zu leben und zu wachsen scheint.
In den gezeigten Arbeiten von Elisa Haug fÃgen sich aus FlÃchen und 
geometrischen Formen Landschaften. Die Serie GebÃude im Nebel thematisiert 
Orte, die sich ehemals in menschlicher Nutzung befanden, aber wieder 
aufgegeben wurden. Diese Brachen zeigen noch Reste ihrer Nutzung, wie etwa 
leerstehende GebÃude. Ihre ursprÃngliche Funktion erschlieÃt sich aber nicht 
mehr. Seit einiger Zeit hat ein Verfall und ein Vegetationsprozess eingesetzt. Die 
Natur breitet sich dickichtartig aus, versperrt den Blick und lÃsst menschliche 
Spuren langsam verschwinden. GrÃser, Stauden, StrÃucher und BÃume wuchern 
Ãberall. Landschaften und GebÃude lÃsen sich in ungegenstÃndliche, nebelige 
FarbflÃchen auf und werden von diesen und von geometrischen Formen 
Ãberlagert.
Matthias Moravek beschÃftigt sich in seinen Arbeiten mit Strategien der 
Entdeckung, Eroberung und Inbesitznahme von Landschaften, Regionen und 
Kontinenten. Die motivbildenden weiÃen FlÃchen stehen hierbei als Platzhalter 
fÃr die An- und Abwesenheit der Akteure und bestÃrken die Funktion der Bilder 
als Sehnsuchtsorte. In vielen seiner Arbeiten spielt der Gegensatz von 
temporÃren Architekturen, wie etwa HÃtten oder Zelte, und einer diese teils 
einrahmenden, teils bedrohenden Natur eine Rolle. Im Mittelpunkt der aktuellen 
Arbeiten stehen Dioramen als Inszenierung von Natur und Landschaft. Matthias 
Moravek interessiert dabei das kÃnstliche Bild der Natur ebenso wie die 
inhaltlichen und formalen Schichtungen der kulissenÃhnlichen Nachbauten einer 
ausschnittartigen Wildnis, die auf diese Art und Weise in eine urban geprÃgte 
MusealitÃt Einzug halten.
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The exhibition Wildnis (wilderness) shows works that examine this term regarding 
its different determinations. It is about the perception and the aesthetic 
comprehension of wilderness.Here the terminology of wilderness as a realm 
untouched by human hands, a romantic haven or a place of longing, that canât be 
found anymore is being opposed by different concepts. Thus places and areas 
are also being named wilderness if a counter-world to any cultural Prinzipal of 
classification is being assigned to these places or areas : Wilderness as 
something wildly sprawling, outlandish, unexpected that must be discovered and 
pierced. Big cities for example are being searched for places where nature grows 
unhindered. Also the negative meaning of wilderness as something desolate, 
degenerativ , as it shows in the denaturation of nature, the obstruction of spaces 
and their neglect.
Tine Benz deals with the energy of urban and futuristic appearing sites, but also 
with the hidden, secret places for whom she develops irritating landforms. Out of 
the depth of graphical material, collages of unreal urban areas and landscapes 
arise, that sometimes appear geometrical and sometimes surreal. They seem to 
be the stage for an unsaid, at least vague plot. In her paintings Tine Benz creates 
fantastic urban spaces and landforms. Almost always deserted, cold and raw but 
also of alluring color and irritating perspective, the paintings are situated 
somewhere between reality and fiction.
Wolfgang Flad uses conventional standard construction wood and papier mÃchà 
to craft organically intertwined and skeleton like sculptures referencing historic 
artists like Brancusi or Arp. Just like Guiseppe Penoneâs tree trunk sculptures that 
apparently turn back time and try to bring the delicate plantlet back to life in a 
beam, the roof battens with their rank growth in combination with the papier 
mÃchà become an organic ensemble, a continually growing or sprawling entity 
that seems to live and grow.
In the shown work of Elisa Haug plains and geometrical forms build landscapes. 
The series GebÃude Im Nebel (Buildings In The Fog) deals with places that are 
no longer in use. These waste lands still show remains of their utilization, like 
abandoned buildings. However their original function does not show anymore. A 
decay and vegetation process has set in for quite a while. Nature spreads in a 
thicketly manner, blocks the sight and slowly lets human traces vanish. 
Everywhere grass, shrubbery, and trees sprawl. Landscapes and Buildings 
dissolve into abstract foggy color fields.
In his works Matthias Moravek deals with strategies of discovering, conquering 
and occupying territories, regions and continents. The white spaces symbolize 
the presence and absence of the actors and fortify the function of the pictures as 
places of longing. The contradiction between temporary architectures , like huts 
or tents, and this partly framing partly threatening nature plays a role in many of 
his works. In his recent dioramas, that he sees as an orchestration of nature and 
landscape, Matthias Moravek is interested in the artificial picture of nature as well 
as the layering of content and the formal layering of the scenerylike replicas of a 
cutout wilderness that thus enter an urban shaped museum.
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